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Erfahrungen mit Gilles Pellotstar oder Sailer Hybrid?
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Erfahrungen mit Gilles Pellotstar oder Sailer Hybrid?

Hallo in die Runde!
Wir planen gegenwärtig eine Pelletheizung für einen 150 m² großen Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit 4 Personen. Nach "Durchforsten" der Foren hier und Gesprächen mit verschiedenen Heizungsbaufirmen soll es ein 15 kW-Kessel mit Pufferspeicher ohne Solarunterstützung (nur vorinstalliert) werden. Das Erdgeschoss soll mit Fußbodenheizung (FBHAbk.), das Obergeschoss bis auf das Badezimmer mit normalen Heizkörpern beheizt werden.
Meine Fragen in die Expertenrunde:
  • Ich habe derzeit den Fröling P2 und den Gilles Pellotstar in die engere Wahl gezogen. Während man hier heiß über die Vor- / Nachteile (Vorteile, Nachteile) des P2 diskutiert, kann ich über den Gilles-Kessel nichts finden. Einen wichtigen Pluspunkt sammelt er für mich durch die Möglichkeit, ohne Umbaumaßnahmen oder vorübergehendes Abschalten/Erkalten Scheitholz verbrennen zu können (wir haben einen kleinen Wald). Nachteilig ist sicher die erforderliche Reinigung der Wärmetauscher von Hand (erst im September soll ein Variante mit Automat. Reinigung kommen). Gibt es hier schon Erfahrungen? Wie sieht es mit der Zuverlässigkeit und dem Service aus?
  • Beim Pufferspeicher haben wir den Sailer Hybrid 850 mit Wärmetauscher für das Warmwasser in die engere Wahl gezogen, da hier das Frischwasser hygienisch bereitet werden und die Gefahr der Verkalkung geringer sein soll. Gibt es hier schon Erfahrungen oder lohnt sich der Mehrpreis gegenüber einem Kombispeicher (1000/250) oder Pufferspeicher mit separatem WW-Speicher (1000/300) eher nicht?

Vielen Dank im Voraus für die Tipps!
Mit freundlichen Grüßen

  • Name:
  • Klaus Mäusbacher
  1. Pellets/Stückholz Mischbetrieb

    Hallo Herr Mäusbacher,
    obwohl ich seit nun fast einem halben Jahr einen Gilles CPK30 kW Pelletskessel in Betrieb habe, habe ich noch nie von "Gilles Pellotstar" gehört oder entsprechendes mit "Google" gefunden. Wie kommen Sie auf den Namen?
    Den Pelletsbrenner von Gilles habe ich genau aus diesem Grund (gleichzeitig mögliche Scheitholzverbrennung) gewählt. Auch wir haben den Wald vor der Tür und kommen sehr preiswert an Scheitholz. Wir beiheizen ca. 300 m² Wohnflache in einem renovierten Bauernhof mit 2 Gebäuden (und 5 Personen), daher der etwas größere Kessel. Da sich unser neuer Heizraum zu ebener Erde befindet, kann ich mit einer Schubkarre die bis zu 70 cm lange Holzscheite direkt bis zur "Feuerklappe" fahren.
    Die ersten Erfahrungen im letzten Winter waren hervorragend. Auf Wunsch funktioniert die Heizung wie jede andere Pelletsanlage "vollautomatisch", inkl. Zündung und Ascheaustragung. Um allerdings den Pelletsverbrauch zu reduzieren kann man jederzeit Scheitholz nachlegen, ohne den automatischen Betrieb zu stören. Dank der Lambda Sonde wird das Scheitholz sofort durch die Zusammensetzung der Abgase erkannt und der Pelletseinschub wird dann entsprechend automatisch reduziert. Durch einen Pufferspeicher von 1200 Litern
    konnten wir sogar im Winter auf einen Brennbetrieb zwischen 21 und 6 Uhr ganz verzichten. So konnte man beim Rundgang vor dem Schlafengehen noch ein paar Holzscheite laden, die dann am nächsten Morgen automatisch mit Pellets gezündet wurden.
    Die erforderliche Reinigung der Wärmetauscher "von Hand" ist kein Thema und dauert keine 5 Minuten, etwa 1 x im Monat. Mit einem mitgelieferten Metallschieber werden die auf den horizontal angeordneten Wärmetauscherplatten locker abgelagerten Rußpartikel nach vorne oder hinten geschoben, von wo aus sie dann in den Aschebereich ganz unten fallen. Die automatische Ascheaustragung besorgt dann den Rest, so den Transport in den externen Aschebehälter, der etwa alle 6  -  8 Wochen über die Beete im Garten gestreut wird.
    Der Aufbau des Kessels (6 mm Stahlplatten) und der Zusatzmechanik ist extrem solide ausgeführt und auf lange Lebenszeit ausgelegt. Der Betrieb der Anlage lässt sich sowohl von der Konsole als auch vom PC (über CAN-Bus oder Modem) mit der FireView Software überblicken und steuern. In der neusten Software-Version wird sogar der Pelletsverbrauch protokolliert. Der Service funktioniert bestens, wenn wir ihn auch bisher noch nicht benötigt haben. Aber vieles hängt ja wohl auch vom lokalen Heizungsbauer ab.
    Als Pufferspeicher haben wir einen Solar Vorrangpufferspeicher
    mit 50 Liter Edelstahl-Hygieneboiler von Ecotherm (Typ SOL-VP-WT), mit dem wir ebenfalls sehr zu frieden sind. Selbst bei einer Temperatur von 50 °C nur im oberen Drittel des Puffers (Rest 20 °C) ist "Warmduschen" kein Problem. Nach dem VORRANGPUFFER  -  Prinzip wird vorrangig die obere Speicher-Hälfte (oder Drittel, je nach Abgriff) aufgeheizt. Dies wird extrem einfach mit einem speziell gewickelten Glattrohrwärmetauscher in Kombination mit einer Leistungsregelung bei der Solarpumpe erreicht. Die untere Speicherhälfte des Vorrangpuffers wird vorrangig abgekühlt. Das Kaltwasser wird an der untersten Stelle des Speichers zugeführt.
    Die Wärmeübertragung vom Heizungswasser auf das Brauchwasser geht auf Grund der sehr großen Oberfläche (ca. 5 m²) des 50 Liter Hygieneboilers besonders schnell. Durch die vielen Anschlußmöglichkeiten ist eine auf die jeweiligen
    Verhältnisse abstimmbare Nutzung des Puffervolumens
    gegeben. Wir nutzen z.B. das oberste Drittel als Vorrangpuffer für Warmwasser, zu welchem die Zentralheizungsumwälzpumpe keinen Zugriff hat. Das mittlere Drittel dient als Puffer für die Heizung und das untere Drittel wird ausschließlich von solar beheizt (wir haben ca. 18 m² Kollektorfläche). An einem schönen Tag wie heute hat der Puffer morgens im oberen 1/3 noch ca. 50 °C, die anderen 2/3 sind auf 25 °C abgekühlt. Am späten Nachmittag ist dann alles auf 65  -  70 °C durchgeheizt. Kalkablagerung in der Spindel des Glattrohrwärmetauschers (48 mm Durchmesser) scheint laut unserem Heizungsbauer kein Thema zu sein und lässt sich im Bedarfsfall von außen "behandeln".
    Der Gilles Brenner war nun seit ca. 2 Wochen wegen des freundlichen Wetters nicht mehr in Betrieb. Im März und April war er pro Tag oft nur 2 bis 3 Stunden an. Seit Mitte November haben wir ca. 5 Tonnen Pellets und ca. 2 Ster Stückholz verbraucht.
    Mit freundlichen Grüßen
  2. Danke!

    Hallo Herr Dehrmann,
    die Bezeichnungen "Pellotstar" stammt von dem Angebot unseres Heizungsbauers (im Gegensatz zur "Pellotpur" mit reiner Pelletsbeschickung). Eventuell hängt der Name auch mit dem deutschen Vertriebspartner zusammen und ist deshalb unterschiedlich. Aber Ihrer Beschreibung nach entspricht der von Ihnen beschriebene Kessel wohl in etwa dem angebotenen  -  halt eine Nummer kleiner (Gilles CPK15 kW?). Der Beschreibung nach kann ich auch nur Stückholz bis 50 cm verwenden.
    Aber auf alle Fälle danke für die Auskünfte  -  Sie haben mir sehr weitergeholfen!
    Mit freundlichem Gruß
    • Name:
    • Klaus Mäusbacher
  3. Kleine Übersicht des BIZ im Web ...

    • Klasse Bericht von Herr Dehrmann! Ganz hilfreich um einen Überblick zu bekommen, finde ich auch die "Marktübersicht Kombikessel" des BIZ (s. Link unten). Leider ist da Gilles nicht dabei.
    • Ich habe damals auch geschwankt, ob ich einen Kombikessel nehme. Da ich keinen Kompromiss bei den Pellets eingehen wollte und *keinesfalls* immer zwischen Stückholz und Pellets umbauen wollte (sonst muss man morgens wohl früh raus, um wieder nachzulegen bzw. umzurüsten), hat mir die ETA SH Twin PE gut gefallen (in D auch von Fröling vertrieben). Als Besonderheit hat die Anlage zwei Brennräume, einen für Pellets und einen für Scheitholz (Holzvergaser mit unterem Abbrand). Dadurch hat sie bei Volllast nur einen CO Ausstoß von 1 mg/Nm³, dass ist wohl der geringste SchadstoffAusstoß, der je von der BLT oder dem TÜV bei einer Holzverbrennungsanlage gemessen wurde (selbst die "reinen" Pelletsanlagen haben mehr). Leider war die Anlage erheblich teurer als der reine Pelletskessel, sodass sich für mich der Mehrpreis kaum gerechnet hätte (bei Scheitholz aus eigenem Wald hätte es freilich anders ausgesehen).

    Viele Grüße,
    Thomas Walter

  4. NEUER Name für ALTES PRODUKT?

    bei dem hier angeführten Gilles-Kessel unter dem Namen PELLOTSTAR als Kombikessel handelt es sich um den Gilles-Kessel COMPACT (in verschiedenen Leistungsgrößen), der unter diesem Namen schon seit Jahren angeboten wird.
    Übrigens ist der Name Pellotstar auch in Österreich bei Gilles selbst nicht bekannt, wie ein Anruf meinerseits ergeben hat. Es hieß zwar mal im letzten Jahr, es würde ein reiner Pelletskessel auf den Markt kommen; das ist bisher nach meinen Infos aber nicht geschehen. Offensichtlich hat sich ihr Heizungsbauer einen eigenen Namen einfallen lassen. Möglicher Grund für eine Umbenennung könnte die wohl höhere Affinität des Namen Pellotstar zu einem reinen Pelletskessel sein, als compact, da Gilles seinen Kessel mehr als Pelletskessel und weniger als Kombikessel sieht. Deswegen ist er auch in der Marktübersicht des BIZ nicht unter Kombikesseln aufgeführt. Hintergrund ist Nichtbezuschussung in Österreich für Kombikessel im Gegensatz zu Deutschland. Dagegen werden Pelletskessel in beiden Ländern gefördert.
    Ein nach meinen Erkundigungen in Österreich zwar zuverlässiger Kessel, für den ich mich aber als reiner Pelletsnutzer unter anderem aus Kostengründen im Sommer 2002 nicht entschieden habe. In der Konkurrenz zu den top-Pelletskesseln ist er einfach viel zu teuer. Ich habe mich damals für den Fröling Deutschland-ETA Kessel entschieden (siehe auch früherer Beitrag Reinigung Guntamatic vs. EuroPellet). Wenn man einen Kombikessel anschaffen möchte sollte man vorher bedenken ( vgl. auch BIZ Marktübersicht Vorwort), welcher Anteil bei der Verbrennung, also Pellets oder Festholz, überwiegt. Wenn der Pelletsanteil dominiert, kann man wohl einen solchen Kessel wie Gilles als Oberbrand-Kessel nutzen. Im umgekehrten Fall, der überwiegenden Festholznutzung, bietet ein UNTERBRANDKESSEL klare Vorteile. Der UNTERBRANDKESSEL ermöglicht es, Holz auf Vorrat zu legen, da es im Gegensatz zu OBERBRANDKESSELN nicht sofort verbrennt. Des Weiteren haben UNTERBRANDKESSEL höhere Wirkungsgrade und bessere Abgaswerte als OBERBRANDKESSEL. Bei den UNTERBRANDKESSELN ist m.E. der Kombikessel von Fröling-ETA führend.
    • Name:
    • Holger Frank
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