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Wie schaut das richtige Brennverhalten von Holz aus
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Wie schaut das richtige Brennverhalten von Holz aus

Wer kann mir das mal richtig erklären?
Ich weiß das beim Anzünden die Verbrennung nicht optimal ist.
("Der Kamin zieht noch nicht richtig")
Es werden doch Primär und Sekundärstellmotor bzw. -klapen eingebaut und Lambdasonden.
Ein Holzofen soll doch auf Volllast betrieben werden das der höchste Wirkungsgrad erreicht wird.
Aber funktioniert ein Holzofen nicht richtig, wenn ich sagt mal so wenn die Ofentür offen ist , das da die Brennung durch falsche dosierte Luftmenge verbrennt (müsste der Wirkungsgrad doch sinken?)
Die moderen Stückholzkessel wie ETA (Austria) haben Primär und Sekundärregelung.
Was ist eigentlich wirklich Primär und Sekundär.
Was macht die Lambdarregelung? (Bei Autos AU muss der Motor richtig warm sein, damit das Ganze richtig funktioniert) Ist es hier nicht das selbe?
In Stückholzkessel Holzgaserofen sind Gebläse vorhanden zu Anhebung des Wirkungsgrades so nehme ich an.
Kann eine optimale Verbrennungsverhalten nicht durch eine Naturzugkessel erreicht werden?
Sicher spielt da der äußere Luftdruck eine Rolle.
Kann man das nicht Mittels große des Brennstoffes ausgleichen oder ist es mit der Sekundärluftklappe möglich?
Sicher viele Frage, aber bitte auch um Teilbeantwortung.
MfG
Roland-Klier.de
  • Name:
  • Roland-Klier.de
  1. Holzofen

    Es gibt Holzöfen, die stopft man früh mit der Tagesmenge voll. Was zu beachten ist, steht in der Bedienungsanleitung. Warum gehen Sie nicht auf die Seite des von Ihnen zitierten Herstellers? Und wenn die Erklärung nicht reicht, fragen Sie dort per E-Mail an.
  2. Phasen der Verbrennung von Holz

    Hallo Herr Klier,
    die Verbrennung von Holz läuft in mehreren Phasen ab:

    1) Trocknung
    Zuerst verdampft bei etwa 100 °C das im Holz enthaltene Wasser. Dabei wird der Feuerung Wärme entzogen. Deshalb ist der Heizwert umso geringer, je feuchter das Holz ist. Frisches Holz hat etwa 40-50 % Wassergehalt (Gewichtsanteil) und lufttrockenes noch etwa 15-20 %.

    2) Entgasung
    Schon ab 60 °C, aber vor allem ab 250 °C und bis 600 °C entweichen aus dem Holz brennbare Gase, vor allem Kohlenstoffmonoxid, Wasserstoff und organische Verbindungen. Diese sollen in einer gelben Flamme vollständig verbrennen. Dazu muss a) die nötige Menge Luft dazu kommen, b) die Luft genügend mit den Gasen vermischt werden und c) lang genug die nötige Temperatur herrschen (mindestens 1 Sekunde ca. 700 °C). Wenn die Verbrennung gestört wird, bleiben unverbrannte Bestandteile, wie Ruß und Teer (als Niederschlag oder in schwebender Form als Rauch  -  stinkend) und unsichtbare Gase, vor allem das giftige Kohlenmonoxid übrig. Auch der Energieinhalt dieser unverbrannten Bestandteile des Holzgases ist dann natürlich verloren.
    In der Entgasungsphase hat das Holz 70 % der Energie und 85 % seiner Masse abgegeben.

    3) Verbrennung der Holzkohle
    Wenn die brennbaren Gase entwichen sind, bleibt die Holzkohle übrig. Sie besteht hauptsächlich aus Kohlenstoff und verbrennt (wie auch Koks oder Kohle) durch Glühen und nur mit einer kleinen blauen Flamme. Bei verminderter Luftzufuhr läuft die Verbrennung einfach langsamer ab. Hier kann man also nicht viel falsch machen. Nur wenn das Glutbett zu sehr abgekühlt wird, wird auch diese Verbrennung gestört und es bleibt Holzkohle in der Asche.
    alter Heizkessel
    Bei den alten Durchbrand-Kesseln durchströmen die Flammen das ganze Holz. Dadurch kommt alles auf einmal in die Entgasungsphase. Es kann kaum genügend Luft zugeführt werden und die Verbrennung ist unvollständig. Es raucht und stinkt aus dem Schornstein. Die Leistung ist hoch, aber eine Drosselung der Luftzufuhr würde die Verbrennungsqualität nur noch weiter verschlechtern.
    moderner Heizkessel
    Beim heute üblichen "unteren Abbrand" brennt nur der untere Teil des Brennstoffvorates im Kessel. Durch Variieren der Luftzufuhr zum Brennstoff ("Primärluft") kann man etwas beeinflussen, wie heftig es hier brennt und damit wieviel Holz neu anbrennt.
    Von dort aus ziehen die Flammen nach hinten oder nach unten und es wird die "Sekundärluft" dazugemischt. Diese kommt also nicht mehr dem Brennstoff zugute, sondern ermöglicht die vollständige Verbrennung der Holzgase in einer heißen Zone. Danach strömt das heiße Abgas noch durch den Wärmetauscher, wo die Wärme an das Heizwasser übergeht. Die Phasen der Holzverbrennung laufen gleichzeitig ab: Unten ist die Gut. Darüber gibt das brennende Holz Gase ab, die auf dem Weg an der Glut vorbei nochmal richtig gezündet werden. Und weiter oben kann der Holzvorrat schon mal trocknen.
    Bei manchen Kesseln werden Abgaswerte gemessen und die Luftzufuhren automatisch geregelt. Bei einfacheren Holz-Heizkesseln bleibt die optimale Einstellung dem "Fingerspitzengefühl" des Bedieners überlassen. Viele Kessel haben ein Gebläse für definierten Luftdurchsatz. Nach meiner Ansicht kann man aber auch mit einem gut konstruierten Naturzugkessel und einem geeigneten Kamin gute Werte erreichen  -  bei bewußter Bedieneng auch ohne automatische Luftregulierung.
    Zu Ihren weiteren Fragen:
    Trotz der Möglichkeit, die Heizleistung etwas über die Primärluft zu regulieren, ist es sinnvoll, den Holzheizkessel zusammen mit einem Pufferspeicher zu verwenden. Er kann dann ungedrosselt in der günstigsten Einstellung arbeiten und es ist auch komfortabler.
    Zum Anheizen kleines Holz verwenden  -  es brennt schneller richtig, bildet schneller Glut ... Später ist es eher egal: kleines Holz heizt stärker  -  großes brennt länger.
    Mehr lesen Sie z.B. auf den als Link angegebenen Seiten.
    Schöne Grüße, Wolfram Zucker

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