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Brauchwasser-Wärmepumpe oder Solaranlage?
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Brauchwasser-Wärmepumpe oder Solaranlage?

Nachdem wir uns nach langem Hin und Her (siehe Beitrag 155) von der Sole-Wasser  -  oder Luft-Wasser-Wärmepumpe ab  -  und einer Gas-Brennwerttherme zugewandt haben, stellt sich jetzt die Frage, ob man die Warmwassererzeugung über a) die Gasheizung oder b) eine Brauchwasser-Luftwärmepumpe oder c) über eine Solaranlage macht.
Insbesondere b) erscheint mir wegen folgender Vorteile interessant:
  • Gasheizung bleibt im Sommer komplett aus
  • Ein Kellerraum wird angenehm gekühlt und kann als Lagerraum für Obst/Gemüse etc. dienen
  • Deutlich günstiger als Solaranlage

Was mir fehlt, sind praktische Erfahrungswerte. Wie groß muss der Raum denn sein, um den Warmwasserbedarf einer vierköpfigen Familie zu decken? Wie kühl wird es? Wieviel Strom braucht denn Sowas in der Praxis?
Oder seht Ihr doch Vorteile für Solar?
Ich bin für möglichst zahlreiche Praxisberichte dankbar!
Frank

  1. Solar, na klar <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">

    Hallo!
    1. Beide Systeme arbeiten im Jahresmittel im gleichen "Wärmeniveau" ca. 30-55 °C. Also ist Ihre Frage nach dem Entweder-Oder völlig richtig: Nie WP und Solar zusammen. Passt eben nicht. So auch die Meinung des Marktführers unter den WP: siehe unten.
    2. Die WP kühlt Ihren Kellerraum. Richtig. Und wenn der dann kalt ist, wer macht dann das Wasser warm? Will sagen: Die WP verliert ab einer Raum-Temperatur von unter 15 °C erheblich an Leistung. Und dann kommt womöglich noch der Elektroheizstab zum Einsatz, weil's für die Dusche nicht mehr reicht. Ohje. Auch NT-Strom ist teuerer als geschenkte und intelligent gespeicherte Sonnenenergie! Mein Bruder hatte sich vor ca. 8 Jahren eine ganz moderne Brauchwasser-WP (Blomberg) mit einem 300-Liter-Speicher einbauen lassen. Der Speicher ist immer noch schön warm. Aber durch dem Gas-Brennwertkessel, den ich ihm vor 3 Jahren installiert habe. Die WP hatte er schon vor 5 Jahren abgeschaltet und das Wasser durch seinem alten Gaskessel erwärmt ... S. o.
    3. Solarenergie bekommen Sie geschenkt. Und nicht nur wenn die Sonne scheint, auch bei bewölktem Himmel  -  Dank der Strahlung. Mit den richtigen Kollektoren und einer auf Ihre Situation zugeschittenen Anlage bleibt schon ab Mai/Juni der Gaskessel für die Warmwasserbereitung aus. Referenzen vorhanden.
    Aber wenn Solar, dann auch richtig mit Heizungsunterstützung und keinem riesen Speicher für das gute Trinkwasser, sondern ein Frischwasserspeicher als Heizungspuffer. Und so eine Solaranlage ist auch nicht viel teuerer als eine WP. Denn immer wieder wird bei einer Heizungsanlage gerne vergessen: Die Investition ist schon mal happig, aber die Betriebskosten im Vergleich über die nächsten 15 Jahre ...?
  2. Wärmepumpe nur im Sommer

    Die Planung war die, das Brauchwasser im Winter mit der Gasheizung grade mitzumachen. Da ist die eh am Laufen und kann das Brauchwasser ohne großen Mehraufwand noch dazuliefern. Die WP bleibt dann überwiegend ausgeschaltet.
    Im Sommerhalbjahr (April bis Oktober) ist die Gasheizung aus. Das Brauchwasser macht die Wärmepumpe, und da unser Haus großzügige Südverglasung hat, ist man für einen kühleren Raum ganz dankbar. Den schafft dann die WP. Und wenn es ganz happig kommt  -  Schnee im Juni  -  dann wird die Gasheizung aus dem Sommerschlaf geweckt, bevor der böse Heizstab eingeschaltet werden muss.
    Soweit die Theorie. Funktioniert das auch in der Praxis?
    Frank Eberhart
  3. Hallo mir ist zwar unklar warum Sie ...

    Hallo,
    mir ist zwar unklar warum Sie lieber auf fossile Brennstoffe setzen anstelle einer WP  -  aber das ist natürlich Ihre Entscheidung :-)
    Wir planen ebenfalls gerade eine Heizungsanlage  -  siehe Artikel 175, bei meinen Recherchen bin ich jetzt soweit das eine _Abluftwärmepumpe_ also die Nutzung der warmen Abluft eines Hauses, am Besten geeignet ist das ganze Jahr über sehr günstig und zuverlässig Warmwasser zu produzieren. Wegen der relativ hohen Ablufttemperatur auch noch mit entsprechend hohem Wirkungsgrad. Möglicherweise sogar günstiger als im Winter das Brauchwasser mit der Gasheizung zu erwärmen  -  aber das ist Spekulation.
    Solaranlagen funktionieren prima, wenn die Außentemperaturen nicht zu niedrig sind und einigermaßen Sonneneinstrahlung ist. Ansonsten =>>Der böse Heizstab!  -  So jedenfalls bei mehreren Bekannten, die Sonnenkollektoren installiert haben.
    MfG
  4. Wo gibt es denn warme Abluft im Winter?

    Wenn Sie da mehr als 10 °C haben, stimmt aber was mit Ihrme WRG nicht. Und zwar nur dann, wenn Sie einen Erdwärmetauscher haben. Ansonsten kommen Sie wohl kaum über 5 °C. COP liegt dann eigentlich immer unter 3, bei einigen sogar unter 2. Primärenergetisch nicht sinnvoll, es sei denn, Sie nutzen ausschließlich regenerative Energie.
    Das Problem für Wärmepumpen sind immer die hohen Temperaturen fürs Warmwasser. Und für die Heizung reicht eine Abluft-Wärmepumpe nicht aus.
    In der Heizperiode sollten Sie die WP auch schön auslassen, sonst kühlen Sie sich den Raum mit der WP runter, den die Heizung durch Transmission warmbekommen hat.
    Aer wozu wollen Sie eigentlich die WP einsetzen? Doch wohl zum Energiesparen (oder nur des kühlen Raumes wegen? . Da kann ich Herrn Lüneborg nur zustimmen, dass Sie mit Solar wohl insgesamt besser fahren. Haben Sie sich dazu schon mal ein Alternativangebot geben lassen?
  5. WP: Ohne fossile Energieträger?

    Ich habe jahrzehntelang neben einem Braunkohlekraftwerk gewohnt. Von daher ist mir Ihre Formulierung:
    > .. unklar warum Sie lieber auf fossile Brennstoffe setzen anstelle einer WP ... *Ende*
    mehr als suspekt. ('ne WP brennt doch gar nicht:-) ). Sehen Sie bei einer WP doch bitte den Primärenergieträger, und nicht irgendwelchen imaginären "Strom".
    Zu Gas: Mich ärgert, dass ich jeden Monat meine Grundgebühren zahle (bei Null Verbrauch), damit ich an 3-4 Monaten meine Therme anwerfen darf.
    (Was besseres fällt mir aber auch nicht ein).
  6. Solaranlagen funktionieren prima, wenn ...

    sie (erstens) richtig konstruiert sind und (zweitens) es draußen so richtig knackig kalt ist. Mein Lieblingswetter im Winter: Nachts (meinetwegen) bis -12 °und am Tag im Schatten Minusgrade. Bei dieser Konstellation verbraucht mein Haus nicht mehr Energie als bei rund-um-die-Uhr 0 bis -2 ° (Schmuddelwetter, kein Solarertrag). Die Verluste am Flachkollektor sind (immer) kleiner als ein Minderertrag durch nebliges oder teilbewölktes Wetter. Insofern ist die Weitergabe/Bewertung von Informationen aus anderer Quelle ein ziemlich heikles Thema. Ich schließe mich auch der Vormeinung an, dass Sie Ihre Anlagenauslegung nochmal überdenken sollten ...
  7. An Herrn Daniel und Ulrich

    Danke für Ihre Meinung.
    Herr Daniel:
    Einige Annahmen sind aber nicht ganz richtig.
    1. Die Ochsner Abluft-WP sitzt in einem Kombi-Gerät in dem auch die WRG eingebaut ist. Wird Abluft für die WP benötigt  -  ist die WRG aus. Also immer warme Luft an der WP.
    2. Das die WP den Raum kühlt ist auch nicht richtig  -  Die WP entnimmt die nötige Luft aussschliesslich dem Abluftkreis der Lüftungsanlage und nicht dem Raum selbst.
    3. Mir ist es egal woher der Strom kommt. Ich habe nichts gegen AKW's oder was auch immer. Mir geht es nur darum günstig und zuverlässig Warmwasser zu haben.
    4. Solaranlagen waren einfach zu teuer und unterm Strich im Betrieb nicht genug günstiger und zuverlässiger als das sich das irgendwie rechnen würde
    Aber wahrscheinlich ist das wieder mal eine von diesen >>Glaubensfragen<< :-)
    Herr Ulrich:
    offenbar ein Missverständnis.
    Richtig ich schrieb:
    "mir ist zwar unklar warum Sie lieber auf fossile Brennstoffe setzen anstelle einer WP ... "
    Also warum Gas und nicht Erdwärme  -  also bin ich genau Ihrer Meinung. Das 1/4 Strom  -  selbst wenn es aus einem Braunkohlewerk stammt  -  ist zusammen mit der Erdwärme sauberer als das ständige Gasverbrennen.
    MfG
  8. An Herrn Daniel nochmal

    zu 1. Abluft WP ist nur für Brauchwassererwärmung  -  daher nicht so oft in Betrieb, als das zu hohe Verlust bei der WRG nachsichziehen würde.
    MfG
  9. Bei 1. liegt dennoch die Krux

    Es ist schon eine tolle Idee, die WRG abzuschalten, um mit der warmen Abluft Warmwasser bereitzustellen, aber dafür kalte Luft ins Haus zu pusten. Damit klappt zwar die Warmwasserbereitstellung, aber man spart keine Energie. Eine Abluftwärmepumpe statt eines Wärmetauschers zur Vorwärmung der Luft bzw. Heizungsunterstützung einzusetzen, ist ja auch eine perverse Idee. Man verbaut sich 90 % Wirkungsgrad, damit man 75 % bekommt. Und hat ein aufwendigeres, teureres System.
    Bei uns ist der Energiebedarf für das Warmwasser um 40 % höher (!) als für die Raumheizung. Bei einem sehr gut gedämmten Haus macht es also richtig Sinn, sich um die Einsparungen bei der Warmwasserbereitung Gedanken zu machen. Da fällt die Möglichkeit, die WRG im Winter auszuschalten, automatisch flach.
    Zu 2. : Die Möglichkeit des kühlen Kellerraumes ist damit dann aber auch nicht gegeben, wenn ich es richtig verstanden habe.
    Zu 3. : Das ist Geschmacksache und sollte jeder für sich entscheiden  -  wenn er keine Kinder hat, ist es einfacher, AKWs für eine Errungenschaft zu halten und nur aufs eigene Portemonnaie zu schauen.
    Zu 4. : Bei den jetzigen Energiepreisen rechnet sich eine Solaranlage leider wirklich nicht. Genauso wie eine gute Dämmung. Aber wir hoffen mal.
    Zum Gasverbrennen: Wenn es denn mal 1/4 Strom wäre, bestenfalls werden die Verluste bei der Stromherstellung ausgeglichen. Und wenn man sich so manche Kraftwerke anschaut, dann ist eine optimal ausgelegte und gewartete Brennwerttherme wohl sauberer. Aber auch hier gilt: Fossile Brennstoffe sind irgendwann vorbei.
    PS: Schreibe unten auch mal meinen kompletten Namen auf, bin dafür sonst einfach zu faul!
  10. Herr Rinninsland nochmal <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">

    Zur Abluft-WP für Warmwasser nochmal, am Besten Sie schauen mal auf

    unter "Wasser" und "3 in 1"
    Das steht genau wie das funktioniert. Kellerentfeuchtung und Voratsraumkühlung gehen natürlich  -  extra Rohr in entsprechenden Raum. Aber wie gesagt nähere Infos  -  siehe oben.
    MfG

  11. Ich glaube ich nerve schon <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">

    Also nochmal, hatte ich vergessen:
    Herr Eberhart, wenn Sie sich doch für eine Sole/Wasser-WP entscheiden sollten, können Sie Warmwasser mit der Heizungs-WP (bei 200 m² NE-Haus mit WRG ca. 9-14 kW) machen  -  besser noch mit einer zweiten, kleinen (ca. 4 kW) Sole/Wasser-WP. Mit der kleineren WP ist es deshalb günstiger weil die Große für den Heizbedarf ausgelegt ist und außerhalb der Heizperiode jeweils nur kurz anlaufen würde um Warmwasser zu erzeugen. Das kostet erheblich mehr Anlaufstrom und Verschleiß, als wenn das die kleine WP erledigt. Beide WP können so ausgelegt sein, dass sie in der Heizperiode zusammen Heizenergie und Warmwasser liefern.
    Falls sie ein Passivhaus (max. 150 m²) mit WRL+WRG haben/planen/bauen, würde eventuell eine 4-6 kW WP insgesamt ausreichen. So jedenfalls mein Installateur.
    MfG
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