Gibt es eine Vorschrift für bleihaltigen Putz bei Arztpraxen?
BAU-Forum: Innenwände

Gibt es eine Vorschrift für bleihaltigen Putz bei Arztpraxen?

Es geht um ein Merhfamilienhaus.

Es könnte sein, dass eine Etage an einen Arzt vermietet wird, ist aber noch nicht sicher. Falls es dieser wird, hat er möglicherweise auch ein Röntgengerät, welches in einem Raum dann aufgestellt wird.

Gibt es für diesen Raum zum Zeitpunkt der Erstellung bereits eine Vorschrift hinsichtlich seiner möglichen späteren Nutzung?

Also braucht man spezielle Putze um etwaige Strahlung des Röntgengerätes über Decken und Wände hinweg zu absorbieren?

(Beträfe ja auch die Wohnung darunter, die dann einen speziellen Deckenputz benötigen würde, oder eben den Raum selbst, der dann den Estrich möglicherweise strahlenabsorbierend bräuchte)

Weiß dazu jemand was? Besten Dank vorab!

  • Name:
  • Fischer
  1. Putze sind nicht geeignet

    Putze sind nicht geeignet, Röntgenstrahlungen abzuschirmen, in der Verarbeitung ist Blei im Putz gefährlich und lässt sich auch nicht entsorgen. Abschirmungen geht nur mit Bleiplatten die auch wieder ausgebaut werden können. Röntgenräume neben fremden Wohnräumen ist unzulässig. Im praktischen Leben sind Röntgenräume in Wohnhäusern unmöglich.
  2. also...

    ganz so unmöglich ist es nicht. Jeder Zahnarzt hat heute ein Röntgengerät und wie viele Zahnarztpraxen sind in alten gründerzeitlichen Mietshäusern eingemietet? In Berlin kenne ich etliche...
  3. Problem des Arztes

    Das muss der Arzt regeln, wenn er mit Strahlung hantiert, muss er für den Strahlenschutz sorgen und das auch nachweisen. Glücklicherweise sind moderne Röntgengeräte nicht mehr solche Strahlenbomben wie früher, aber nicht umsonst gibt es Bleischürzen. Inwieweit Wände bereits genug abschirmen hängt vom Material und der Dicke ab. Wer schon mal beim Arzt war, hat bestimmt schon gesehen, dass dort mindestens die Türen verstärkt bzw. verkleidet sind. Dabei geht es auch um die Streustrahlung, die ist nicht zu unterschätzen (war früher viel schlimmer). Als Nachbar würde ich da mal nachfragen. Zur Not mal ein Dosimeter (gibt es als Film zum auswerten) aufstellen. Übrigens haben die alten Röhrenfernseher (die älteren von uns sind damit groß geworden) auch Röntgenstrahlung erzeugt.
  4. es gibt Bleiputz

    Sicherlich ist es Sache des Arztes und des Herstellers des Röntgengerätes, sich um die Abschirmung zu sorgen. Zu bedenken ist nicht nur die Errichtung mit einem hochgiftigen Stoff, sondern auch die Entsorgung. Im Putz ist Blei in Staubform enthalten. Jede Bearbeitung der Putzwand ist unzulässig, Schalterdosen müssen mit Blei hinterlegt werden, Türen und Fensterrahmen sowie Scheiben sind undurchlässig zu machen, ebenso Kabeldurchgänge und Rohre. Später ist jede Ritze und jeder mm Putz zu entsorgen. Das machen große weiße Männchen in Masken und Ganzkörperkondomen. Also, da ist doch die Raum-in-Raum-Lösung besser und einfacher. Also wenn ich nebenan wohnen würde und einer käme mit einem Messgerät, dann ging ich auf die Barrikaden.
  5. Üblich ist Gipskarton

    Foto von Martin Kempf

    zum Abschotten von Röntgenräumen gibt es spezielle Trockenbauplatten von allen Gipskartonherstellern mit Bleieinlage.

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